Self Publishing – 5 goldene Regeln für mehr Erfolg
Gerade für (Hobby-)Schriftsteller eröffnen sich dank Self Publishing ganz neue Möglichkeiten, um die eigene Buchidee zu veröffentlichen. Früher waren Autoren zu 100 Prozent von dem Wohlwollen der Verlage abhängig. Als Self Publisher bist du dein eigener Verlag und kannst dein Buch so veröffentlichen, wie du es am besten findest. Nicht ohne Grund mischen Self Publisher die Buchszene seit Jahren auf. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du beachten solltest, bevor du dein Buch als eBook oder Taschenbuch bei einer Self-Publishing-Plattform wie Amazon KDP & Co. veröffentlichst.
Inhaltsverzeichnis
Qualität ist Trumpf – oberste Regel für Bücher im Self Publishing
Nur qualitativ hervorragende Bücher von Self Publishern haben eine Chance, sich gegen klassische Verlagswerke zu behaupten. Aufgrund des Impressums wird schnell ersichtlich, ob ein Buch im Self Publishing veröffentlicht wurde. Leser achten bei diesen Büchern besonders kritisch auf qualitative Merkmale wie Rechtschreibung und Inhalt.
Im Gegensatz zum klassischen Verlagswerk kann im Prinzip jeder ein Buch als Self Publisher veröffentlichen – unabhängig von irgendeiner sprachlichen Qualifikation. Und das ist gut so. Denn auch Nicht-Texter, Nicht-Germanisten und Nicht-Redakteure haben gute Buchideen, von denen viele Leser profitieren.
Professionelle Hilfe für Lektorat und Korrektorat
Autoren ohne professionelle Texterfahrung möchte ich dringend ans Herz legen, sich Unterstützung in Sachen Korrektorat und Lektorat zu holen, bevor sie ihr Werk im Selbstverlag veröffentlichen. Nichts ärgert Leser mehr als fehlerhafte Werke mit unlogischen Inhalten und einem mangelhaften Aufbau. Die Folge sind negative Rezensionen, die jede Erfolgschance deines Buches sofort zunichtemachen. Wenn du Hilfe für dein eBook oder Taschenbuch benötigst, dann findest du hier mein Leistungsportfolio für Self Publisher.
Ein gutes Buch beginnt mit einer guten Idee
Ob Roman oder Sachbuch – ohne eine gut ausgeklügelte und möglichst einzigartige Idee ist es sehr schwer, mit einem Buch erfolgreich zu werden. Deswegen solltest du schon vor dem ersten Wort gründlich recherchieren und dich dann für ein Thema entscheiden, das entweder einzigartig ist, gerade aktuell heiß diskutiert wird oder in dem du absolutes Profiwissen hast und das du gerne mit Lesern teilen möchtest.
Hilfe bei der Themenwahl
Prinzipiell gibt es bei der Themenwahl nichts, was nicht infrage kommt. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gerade das Außergewöhnliche hat die größte Chance auf Erfolg. Versetze dich in den Leser hinein und hinterfrage kritisch dein Thema. Ist es tatsächlich gut genug, um später Menschen in den Bann zu ziehen und zu begeistern? Hast du alles durchgeplant und bis zu Ende gedacht? Wie willst du ins Thema einsteigen, wie kannst du die Spannungskurve beim Leser aufrechterhalten?
Tipp: In meinem Beitrag Teil 2: Dein Schreibplan – Ideenfindung & Plot lernst du mehrere kreative Methoden der Ideenfindung für deinen Roman kennen.
eBook und/oder Taschenbuch – die richtige Seitenanzahl beim Self Publishing
Ein Vorteil des Formats eBook ist, dass du in der Wahl des Umfangs völlig frei bist. Generell gibt es keine Obergrenze, wie viele Seiten ein eBook umfassen sollte. Es ist allerdings ratsam, einen gewissen Rahmen einzuhalten. Für Romane und Sachbücher gelten hier ganz unterschiedliche Empfehlungen. In den nächsten Wochen werde ich in meinem Blog noch konkrete „Anleitungen“ für beide Arten von eBooks geben, mit vielen hilfreichen Tipps und Beispielen. Dabei werde ich auch auf die optimale Anzahl der Seiten eingehen.
Soll dein Buch auch als Printausgabe erscheinen?
Diese Frage ist für die gewählte Länge deines Buches von entscheidender Bedeutung. Im Self Publishing steht deine Gewinnmarge in direktem Zusammenhang zur Seitenanzahl des gedruckten Taschenbuches. Denn Self-Publishing-Anbieter wie Amazon KDP, ePubli, BoD oder tredition berechnen feste Preise für jede gedruckte Seite. Hinzu kommen Aufpreise für Farbdrucke, größere Formate und sonstige Abweichungen von der Norm. Da dein Buch auch als Printausgabe einen vernünftigen Preis haben muss, um im Wettbewerb mithalten zu können, solltest du eine gewisse Seitenanzahl nicht überschreiten.
Tipp: Die meisten Self-Publishing-Plattformen bieten auf ihren Webseiten Rechentools an, mit denen du exakt berechnen kannst, wie viel dein Buch mit der jeweiligen Seitenanzahl konkret als Printausgabe kostet und wie viel Gewinnmarge dir bei einem frei wählbaren Verkaufspreis bleibt. Kostenlose Preisrechner zur Bestimmung der Druckkosten findest du zum Beispiel hier:
Erstelle vor dem Schreiben einen Schreibplan für dein Buch
Vor beinahe zehn Jahren hatte ich eine „geniale“ Buchidee für einen Roman. Ich war so begeistert und habe auf der Stelle begonnen, die Idee niederzuschreiben. Nach etwa fünfzig Seiten kam der Schreibfluss ins Stocken. Ich blätterte ständig zurück, weil mir wichtige Details zu den Hauptfiguren nicht mehr präsent waren. Auch zeitliche Einordnungen, Schauplätze und Handlungsstränge waren nicht stimmig. Immer wieder kamen mir im Nachhinein Ideen, wie ich die Geschichte spannender erzählen könnte. So quälte ich mich von Seite zu Seite und verlor mit jedem Tag mehr den Spaß am Schreiben. Ich brachte den Roman mit Ächzen und Stöhnen zu Ende – und war alles andere als begeistert von dem Ergebnis. Die Datei mit dem Romanmanuskript habe ich geschlossen und viele Jahre nicht mehr geöffnet.
In der Zwischenzeit habe ich mehrere Buchprojekte für Kunden lektoriert und korrigiert und dabei hilfreiche Erfahrung im Umgang mit Büchern gewonnen. Als ich dann beim „Aufräumen“ meines Rechners zufällig auf die Datei mit meinem eigenen Manuskript gestoßen bin, stand für mich sofort fest: Die ganze Arbeit an dem Manuskript durfte nicht umsonst gewesen sein.
Ein guter Schreibplan verkürzt die Schreibdauer
Die Romanidee hat mich auf Anhieb wieder gepackt. Im Gegensatz zu meinem ersten Versuch legte ich mir einen ordentlichen Schreibplan zurecht mit Informationen zu Figuren, Schauplätzen und Handlungssträngen. Ich überlegte mir von Beginn an, wie mein Roman aufgebaut sein soll, wo der Höhepunkt zu verorten ist und wie der Roman bis zum Schluss die Spannung aufrechterhalten sollte. Auch Spannungsaufbau durch Perspektivenwechsel und eine wohldosierte Einstreuung von Konflikten, welche die Hauptfigur bewältigen muss, standen vom ersten Wort an im Fokus. Und so konnte ich nach wenigen Monaten Schreibarbeit meinen Psychothriller (unter einem Pseudonym) als eBook bei Amazon KDP veröffentlichen.
Was du aus meiner Geschichte lernen kannst? Ein gutes Buch will von langer Hand geplant sein. Mit der richtigen Technik, einer guten Vorarbeit und der nötigen Recherche kannst du dir jede Menge Frust sparen und benötigst vom ersten Wort bis zur Veröffentlichung mit Sicherheit keine zehn Jahre.
Tipp: Worauf es beim Thema Schreibplan ankommt, erfährst du in meinen Beiträgen Teil 1: Dein Schreibplan – Romanfiguren und Schauplatz und Teil 2: Dein Schreibplan – Ideenfindung & Plot.
Geld oder Selbstverwirklichung – lege deine Ziele fest
Warum Menschen Bücher im Self Publishing veröffentlichen, kann ganz unterschiedliche Motive haben. Während es den einen darum geht, einmal in ihrem Leben ein Buch zu veröffentlichen, verfolgen andere einzig monetäre Gründe. Durch die Medien geistern immer wieder Geschichten, dass man als Selbstverleger monatlich beträchtliche Summen verdienen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man als No-Name-Autor mit der Veröffentlichung eines eBooks im Self Publishing nicht auf Anhieb Geld verdient. Dazu ist der Markt an eBooks und Büchern generell einfach zu groß und umkämpft. Ich hatte mit meinem eBook als Self Publisher bereits einigen Umsatz. Allerdings muss ich diesen Umsatz mit meinen Ausgaben gegenrechnen. Deswegen fällt der Gewinn eher gering aus.
Diese Kosten entstehen im Rahmen einer Veröffentlichung im Self Publishing
Das Veröffentlichen von Büchern ist bei vielen Self-Publishing-Anbietern kostenlos (zum Beispiel Amazon KDP oder ePubli). Doch spätestens kurz vor der Veröffentlichung wirst du feststellen, dass du ein ansprechendes und werbewirksames Cover benötigst, um aus der Masse der aufgelisteten Bücher herauszustechen.
Cover
Ich habe zu Beginn im Internet recherchiert und bei canva.com kostenlos ein eBook-Cover entworfen. Allerdings musste ich bei einer Bilddatenbank zuerst ein geeignetes Bild kaufen, da mir die kostenlosen Alternativen nicht gefallen haben. Mit dem selbstgebastelten Cover, das mich wegen des Bildes um die 15 Euro gekostet hat, war ich zuerst recht zufrieden. Deswegen habe ich mein eBook bei Amazon KDP damit veröffentlicht. Und war gnadenlos enttäuscht: Denn im Vergleich zu den anderen eBook-Covern sah meines absolut bescheiden aus.
Also habe ich schnellstmöglich die Gestaltung eines eBook-Covers bei einer professionellen Grafikerin in Auftrag gegeben. Das Ergebnis finde ich spitze – doch dafür musste ich 300 Euro investieren.
Lektorat und/oder Korrektorat
Vor der Veröffentlichung deines Buches benötigst du meist ein gründliches Lektorat für deinen Roman oder dein Sachbuch. Je nach Qualität deines Manuskripts solltest du hierfür um die 1000 bis 2000 Euro einplanen. Ist dein Manuskript gut „ausgereift“, entstehen weniger Kosten für das Lektorat. Wenn du über einen sehr guten Schreibstil verfügst und den Aufbau deines Buches intensiv durchdacht hast, kannst du auf ein Lektorat eventuell verzichten. Du solltest das fertige Manuskript jedoch grundsätzlich mehreren Probelesern geben, um eine ehrliche Rückmeldung zu Logik, Inhalt und Qualität zu erhalten. Ein Korrektorat ist dagegen immer anzuraten. Selbst wenn du noch so gut in Rechtschreibung und Grammatik bist, beim eigenen Werk neigen viele dazu, „betriebsblind“ zu sein. Solltest du Hilfe benötigen, hier findest du mein Angebot für das Lektorat und Korrektorat von Sachbüchern und Romanen.
Marketing
Hinzu kommen Marketing-Ausgaben, die am Anfang schnell die dadurch erzielten Umsätze übersteigen. Doch in der ersten Phase der Veröffentlichung geht es hauptsächlich darum, Leser auf das Buch aufmerksam zu machen und deren ehrliche Rückmeldungen zu erhalten. Ohne (positive) Kunden-Rezensionen lässt sich heutzutage nichts mehr im Onlinehandel verkaufen – auch keine eBooks. Anhand der ersten Erfahrungen kannst du die Metadaten zu deinem Buch nochmals optimieren, den Beschreibungstext anpassen und noch kleine Änderungen am Manuskript vornehmen. Bei meiner eBook-Veröffentlichung bei Amazon KDP hat sich dadurch enorm viel getan. Schwups, die Verkaufszahlen gingen nach oben:-)
Mein Fazit
Finanziell gesehen ist mein eBook im Self Publishing (bisher) kein Erfolg. Der Gewinn war zwar nach etwa einem halben Jahr höher als die Ausgaben, aber die vielen Arbeitsstunden an dem Buch werde ich niemals annähernd fair vergütet bekommen. Dennoch bin ich mit der Veröffentlichung meines eBooks im Self Publishing zufrieden.
Welche Ziele ich mit meinem eigenen eBook verfolge?
Mit meinem eBook Geld zu verdienen, stand bei mir von Anfang an nicht an erster Stelle. Mir ging es viel mehr darum, meine Buchidee zu veröffentlichen, weil ich daran glaube. Außerdem habe ich sehr viel Zeit und Herzblut in das Schreiben investiert. Und ist es nicht der Traum von allen schreibbegeisterten Menschen, einmal im Leben einen Roman zu veröffentlichen? Dieses Ziel habe ich erreicht, deswegen macht mich mein eBook unglaublich stolz. Und die überwiegend positiven Kunden-Rezensionen machen mich glücklich. Das ist für mich der größte Lohn und war alle Mühen wert.
Du willst mit deinem Buch das schnelle Geld verdienen oder dauerhaft davon leben?
Dann wünsche ich dir viel Glück und Erfolg. Es kann durchaus sein, dass du dir bereits einen Namen gemacht hast oder deine Idee absolut genial und einzigartig ist, so dass dein Buch im Self Publishing auf Anhieb ein Erfolg wird. In den allermeisten Fällen wird das aber wohl ein Traum bleiben. Deswegen solltest du dir schon vor dem Schreiben darüber klar sein, welches Ziel du mit deinem Buch im Self Publishing verfolgst und ob du es – realistisch betrachtet – überhaupt erreichen kannst.
Tipp: Wem es hauptsächlich ums Geld geht, dem kann ich raten, sich auf das Thema Sachbuch zu konzentrieren oder aber eine Roman-Serie zu verfassen. Schaffst du es, in kurzer Zeit mehrere qualitativ hochwertige Bücher zu aktuell gefragten Themen im Self Publishing zu veröffentlichen, so kannst du damit tatsächlich gutes Geld verdienen. Voraussetzung dafür ist, dass du genügend Zeit, Ideen und Ausdauer hast, um nach dem Veröffentlichen mittels Social-Media-Marketing, Lesungen und sonstigen Marketing-Aktionen den Verkauf zu pushen und langfristig am Laufen zu halten.